Krankheiten aufgrund von Zahnarztangst – nicht nur die Zähne leiden
Wer aufgrund von Zahnarztangst mit problematischen Zähnen zu kämpfen hat, ist wahrlich gestraft: Nicht nur schmerzende Zähne und das ungute Gefühl, etwas ändern zu müssen, sind Begleiter im täglichen Leben. Kariöse Zähne können zu zahlreichen Folgeerkrankungen führen und mitunter sogar lebensbedrohlich werden.
Verschleppte Bakterien schwächen das Immunsystem

Parodontitis erhöht das Risiko für zahlreiche Krankheiten, die auf den ersten Blick nichts mit den Zähnen zu tun haben.
Bei unbehandelten Zahnkrankheiten wie Karies und Parodontitis können sich Bakterien über Blutgefäße im ganzen Organismus ausbreiten.
Kranke oder abgestorbene Zähne können zu Krankheitsherden werden und zu gesundheitlichen Beschwerden führen, die den ganzen Körper betreffen. Als Betroffener merken Sie davon vielleicht gar nichts und sind weitgehend schmerzfrei – denn der Zahn ist ja bereits abgestorben. Doch wenn ein Zahn nicht mehr vital ist, dann zersetzt sein Dentin sich langsam. Die Produkte, die bei dieser Verwesung entstehen, sind giftig für den Körper.
Bei Parodontitis verhält es sich ähnlich: Durch das entzündete Zahnfleisch können Bakterien eindringen und sich im gesamten Körper verbreiten. Sollten sie Herz oder Lunge erreichen, können sie ernste Erkrankungen verursachen. Das Immunsystem steht daher bei entzündetem Zahnfleisch unter Stress: Es schüttet zur Bekämpfung entzündungshemmende Stoffe aus und ist mit der Bekämpfung der ständigen Infektionen voll eingespannt. So ist es geschwächt und kann sich nicht mehr ausreichend gegen andere Eindringlinge zur Wehr setzen.
Mögliche Folgen: Diabetes, Rückenschmerzen, in schlimmen Fällen auch Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aber auch Symptome wie Migräne, Ekzeme und Entzündungen einzelner Organe können auf unbehandelte und verschleppte Zahnkrankheiten hinweisen.
Übrigens: Etwa 30-50% aller Frühgeburten werden durch Parodontitis mitverursacht. Achten Sie also besonders in der Schwangerschaft auf eine ausreichende Zahngesundheit.
Weniger Leistung durch schlechte Zähne

Schlechte Zähne können weitere Schmerzen in anderen Körperteilen begünstigen.
Nicht alle Folgeerkrankungen entstehen durch verschleppte Bakterien und negative Folgen von chronischen Entzündungen. Einige Begleiterscheinungen kranker Zähne treten dadurch auf, dass aufgrund der Zahnerkrankung gewisse Gewohnheiten entstehen.
So können sich Kopf- und Rückenschmerzen durch ungewohntes und ungleichmäßiges Kauen erklären lassen. Der Betroffene versucht beim Essen, den schmerzenden Zahn zu entlasten. Dadurch wird die Muskulatur falsch belastet und es entstehen Spannungsschmerzen. In schlimmen Fällen kann eine Fehlstellung des Kiefers die langfristige Folge sein.
Besonders unerfreulich: Oftmals leiden Patienten unter diesen Folgeerscheinungen, ohne sie einer Ursache zuordnen zu können. Auch viele Ärzte erkennen den Zusammenhang zwischen Zahnkrankheiten und körperlichen Beschwerden nicht.
Beherzigen Sie also den Rat Ihres Zahnarztes und kümmern Sie sich gewissenhaft um Ihre Zahnpflege. Denn wie Sie nun wissen, haben ungesunde Zähne weitreichendere Folgen als „nur“ die mit ihnen einhergehenden Schmerzen.
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